Neubeginn - Arenberg

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Neubeginn

Arenberg
Neubeginn
Im Oktober 1948 begann nach altbewährtem Modell der erste Kurs nach dem Krieg. Prälat Laufen, der mir in väterlichem Wohlwollen zugetan war, übertrug mir die ärztliche Leitung und den Unterricht. Diese Tätigkeit übte ich auch nach meiner Niederlassung in eigener Praxis 33 Jahre lang, bis 1980, aus.

Zum 1. Oktober 1957 mußten die Dominikanerinnen aus verständlichen Nachwuchssorgen ihre Mitarbeit im Caritashaus kündigen. Die bischöflichen Behörden in Trier waren damit einverstanden unter der Voraussetzung, daß die Caritasschwestem selbst die Haushaltsführung übernahmen. Eine lange Tradition war zu Ende gegangen; die freundschaftliche Verbundenheit beider Häuser hat sich aber bis auf den heutigen Tag erhalten.

Der Übergang vollzog sich reibungslos; die Caritasschwestem waren ihrer neuen Aufgabe durchaus
gewachsen. Schwester Magdalene Esser wurde Oberin (bis zu ihrem Tode 1968), Schwester Rosa Mees übernahm bis 1970 als Lehrschwester die Nachfolge von Schwester Wiltrud, und Schwester Maria Menzen, besser bekannt unter dem Namen Schwester Katharina, führte bis 1980 mit großem Geschick die Küche. Dazu hatte sie eine staatliche Anerkennung erworben und konnte Hauswirtschaftslehrlinge ausbilden.

Die Ausbildung der Landkrankenpflegerinnen wurde von der Koblenzer Bezirksregierung als Ausbildung im Sinne des Krankenpflegegesetzes von 1957 anerkannt. Die Stundenzahl lag mit etwa 680 theoretischer Ausbildung wesentlich über der für den zweijährigen Lehrgang nach dem Krankenpflegegesetz vorgeschriebenen Zahl von 400 Stunden.

Nach dem Krankenpflegegesetz von 1965 setzte sich aber die Erkenntnis durch, daß das Berufsbild der Landkrankenpflegerin nicht mehr zu halten war, und 1968 fand der letzte Kurs im alten Sinne statt.

Direktor Hubert Recktenwald leitete das Caritashaus von
1967 – 1971.

Er mußte sich mit den veränderten gesetzlichen Gegebenheiten vertraut machen, und wenn das Werk Kinns weiterleben sollte, mußte auf altem Grunde Neues entstehen. Er wollte auf der Ausbildung der Krankenpflege aufbauen und ein neues Bild der Gemeindekrankenschwester prägen.
Da diese Weiterbildung über den Rahmen der katholischen Kirche hinausgehen sollte, arbeitete Direktor Recktenwald in ökumenischer Aufgeschlossenheit erfolgreich mit anderen gesellschaftlichen und konfessionellen Gruppen mit gleicher Zielsetzung zusammen.

Die Tätigkeit einer Krankenschwester in der Gemeinde unterschied sich schon immer erheblich von den Aufgaben einer Krankenschwester in der Klinik. Aus dieser Erkenntnis war von jeher ein besonderer Akzent in der Arenberger Ausbildung die Praxisbezogenheit.

Im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung erwuchsen für die Gemeindekrankenschwestern weitere völlig neue Aufgabenbereiche. Darum mußten in der Weiterbildung andere Schwerpunkte gesetzt werden als in der Ausbildung, z. B. im Bereich der Soziologie, Gesundheitsvor– und –fürsorge, Rehabilitation und dem Sozialhilfegesetz.


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