Koblenz 1944 Anfänge in Trümmern und Not
Koblenz
Anfänge in Trümmern und Not
Spätestens seit 1944 erlebte die Bevölkerung auf dem Gebiet des heutigen Bundeslands Rheinland-Pfalz die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges Kriegszerstörungen in Koblenz (Vier Türme) als unmittelbare Bedrohung. Vor allem die Städte hatten zunehmend unter den alliierten Luftangriffen zu leiden. Koblenz z.B. war am Ende des Krieges zu 63% zerstört.
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Nachdem die deutsche Ardennenoffensive gescheitert war, überrollten die Amerikaner ab Februar 1945 die deutschen Stellungen an der Westfront.
In rascher Folge wurde am 2. März Trier besetzt, am 18. März Koblenz. Durch die Eroberung der Brücke von Remagen am 7. März 1945 verlor auch der Rhein als natürliches Hindernis des weiteren Vormarschs an Bedeutung.
Nach dem Zusammenbruch war das Gebiet des heutigen Landes, abgesehen von den durch französische Truppen okkupierten südöstlichen Teilen der Pfalz, vorwiegend durch amerikanische Truppen besetzt.
Bereits zwei Tage nach der deutschen Kapitulation bildete die amerikanische Militärregierung am 10. Mai 1945 das Oberpräsidium Saarland-Pfalz-Südhessen. Dieses umfaßte das Saarland, die Pfalz ohne die französisch besetzten Teile, Rheinhessen ausschließlich der rechtsrheinischen Mainzer Vororte und der zum Kreis Worms gehörenden Riedgemeinden.
Ihren Sitz hatte diese Behörde ebenso in Neustadt wie das am 1. Juni gebildete Oberpräsidium Mittelrhein-Saar, bestehend aus den Regierungsbezirken Pfalz in Neustadt, Saargebiet in Saarbrücken, Rheinhessen in Mainz sowie Koblenz und Trier; sie unterstand dem Oberregierungspräsidenten Dr. Hermann Heimerich.
Bereits im Februar 1945 hatten die alliierten Siegermächte auf der Konferenz von Jalta dem Drängen Frankreichs nachgegeben und die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen beschlossen. Das Gebiet des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz kam zur französischen Besatzungszone. Vom 10. bis 15. Juli 1945 überließen daraufhin die Amerikaner den Franzosen die von ihnen besetzten Gebiete.
Die von den Amerikanern eingeleitete verwaltungsmäßige Zusammenfassung großflächiger Gebiete fand durch die Übernahme der französischen Militärregierung am 10. Juli 1945 ihr Ende. Ihre Feierlicher Akt zur Errichtung des Regierungsbezirks Montabaur. Am Tisch: Gouverneur Hettier de Boislambert und Oberst Chevalier. Politik war es, die Bildung größerer Gebietseinheiten zu verhindern. Deshalb nahm sie das Saargebiet aus dem Bereich des Oberpräsidiums heraus. Dieses erhielt am 31. Juli den neuen Namen Pfalz-Hessen, am 29. August Hessen-Pfalz. Die gleichzeitig selbständig [image:image-2]gewordenen Regierungsbezirke Koblenz und Trier sowie der neugebildete Regierungsbezirk Montabaur, bestehend aus vier ehemals zur preußischen Provinz Hessen-Nassau gehörenden Kreisen, wurden am 3. Januar 1946 dem Oberpräsidium Rheinland-Hessen-Nassau (siehe Karte) mit Sitz in Koblenz unterstellt, während das Oberregierungspräsidium in Neustadt mit den Regierungsbezirken Pfalz und Rheinhessen fortbestand. Zum Oberpräsidenten der drei nördlichen Regierungsbezirke ernannte die französische Besatzungsmacht den vormaligen Landrat von Altenkirchen und bisherigen Regierungspräsidenten von Koblenz Dr. Wilhelm Boden.
Diese beiden Verwaltungseinheiten bildeten die Grundlage für das spätere Bundesland Rheinland-Pfalz.
Ob jedoch die Mehrheit der rheinland-pfälzischen Bevölkerung angesichts der außerordentlichen Not der Nachkriegszeit immer an diesen zunächst eher verwaltungstechnischen Maßnahmen und "Verordnungen" der Besatzung Anteil nahm, muß bezweifelt werden.
Den Alltag der Menschen bestimmten Hunger und Zerstörung sowie die Sorge um die Bewältigung alltäglicher und lebensnotwendiger Bedürfnisse. [image:image-3]
Lebensmittelkarten und die Rationierung des täglichen Lebens waren bittere Realität, auch wenn daneben ein reger Schwarzmarkthandel Hungerzeiten in der Eifel über Zonen- und Staatsgrenzen hinaus blühte. Die einem "Normalverbraucher" zugestandene Tagesration an Lebensmitteln umfaßte bis zum Herbst 1947 oft weniger als 1.000 Kalorien. Dies war weniger als die Rationen aller anderen Zonen. Der Mangel hatte zur Folge, daß die Menschen auf andere Arten der Lebensmittelbeschaffung angewiesen waren. Am bekanntesten sind neben dem Schwarzhandel die "Hamsterfahrten" oder der Schmuggel. Erst die im Sommer 1947 anlaufenden Hilfslieferungen im Rahmen des Marshallplanes brachten eine spürbare Verbesserung der Lage und ermöglichten den Wiederaufbau der Wirtschaft.
Care-Pakete USA?
Vordringliche Anliegen der Politik der ersten Jahre nach der "Stunde Null" waren die gemeinschaftliche Linderung der Not,
Bemühungen um die Regelung des alltäglichen Lebens und die Sorge um den Wiederaufbau sowie die Schaffung von Startbedingungen für die einheimische Wirtschaft. Vor diesem [image:image-4]Hintergrund, der manchem hoffnungslos erschienen sein mag, vollzog sich die Gründung des Landes Rheinland-Pfalz.